programm
wespennest Nr. 184
LITERATUR ALS ZEIT-SCHRIFT
Zerbrechende (Un-)Ordnungen Ein Gespräch über autoritäre Tendenzen, einen neuen Staatskompromiss und den Sinn ritueller Handlungen
Die Rede vom Krug, der so lange zum Brunnen geht, bis er bricht, ist alt und ewig wahr. Nicht vorhersehbar ist, wie lange eine Struktur halten wird, aber irgendwann geraten notwendig und nur scheinbar plötzlich die Dinge aus den Fugen. Im Frühjahrsheft will wespennest das herrschende Zeitgefühl des Umbruchs einfangen, der viel zitierten »Zeitenwende« und fragt weiter: Kommt die Globalisierung an ihr Ende? Kehrt der Staatsinterventionismus zurück? Ist die fossile Ordnung von gestern und wann werden aus Kassandrarufen echte Botschaften?
Meinhard Rauchensteiner, *1970; Filmemacher, Schriftsteller, Ministerialrat in der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei. Bücher u.a.: Das kleine ABC des Staatsbesuches (2011/2020), Gegenverkehr (2021), Diverse Tode (2023). Filme u.a.: Herbst (2015), Mk 10,25 (2018), Papa Roma (2019), Der antifaschistische Zoo (2021).
Birgit Sauer, Politikwissenschafterin, Professorin i.R. am Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien, Forschungsschwerpunkte: Politik der Geschlechterverhältnisse, Staats- und Demokratietheorie, Rechtspopulismus, Politik und Affekte. Zuletzt: Konjunktur der Männlichkeit. Affektive Strategien der autoritären Rechten (gem. m. O. Penz, 2023).
Andrea Roedig, geb. in Düsseldorf, lebt und arbeitet seit 2007 als freie Publizistin in Wien, schreibt für diverse deutschsprachige Medien mit den Schwerpunkten Alltagsreportage, Kulturessay, Gender. Seit Mai 2014 Mitherausgeberin des wespennest. Etliche Reportagen und Essays in Buchform: Über alles was hakt (2013) und Schluss mit dem Sex (2019). Zuletzt erschienen: Man kann Müttern nicht trauen (2022).