programm
Dicht-Fest
Zwischen den Gattungen geht Wolfgang Müller-Funk (*1952 in Bremen) seinen poetischen Betrachtungen, Erinnerungen, Notizen und Mikroerzählungen nach: Ein »Roman in lyrischer Prosa«, der in 365 datierten Kurztexten einem Jahresverlauf Gestalt gibt.
Eine timeline auch im Buchtitel von Sonja Harter (*1983 in Graz): Gedichte, die die Schnittstelle von Realität und Virtualität erkunden. Lakonisch, verspielt, teils wie hingeworfen, erfahren die Texte mittels eingefügter QR-Codes eine akustische, visuelle und textlich-poetologische Erweiterung im Internet.
Eine völlig andere Bild- und Assoziationswelt bei Axel Karner (*1955 in Zlan/Kärnten), dessen kunstvoll spiegelbildlich angelegter Gedichtband um ländlich-archaische Motive kreist. Dunkel getönt, sperrig, vielstimmig: der Kärntner Volksmund ist darin ebenso präsent wie Weltliteratur.
»Sprachberge« und »Rostkarosserien«, »Aluhüte« und »Roboterhunde« begegnen sich in den neuen, noch unveröffentlichten Gedichten von Bettina Balàka (*1966 in Salzburg): inhaltlich vielfältig, kompakt in der Form, in wechselseitiger Durchdringung von Innen- und Außenwelt.
Bei Klaus Haberl (*1957 in Wien) liegt der Fokus auf Reduktion. Ob Im Haus der Krokodile oder auf den Fußspuren eines Jüngers (Zwischentitel) – immer sind es ganz klare, einfache Sätze, die im Zusammenwirken zu schillern beginnen.