programm
Dicht-Fest
Mit Witz, Verve und ohne Scheu vor dem Endreim wagt sich Kirstin Breitenfellner (*1966 in Wien) an das Sonett und bespielt das formale Korsett mit zeitgenössischen Inhalten.
Ebenso verspielt, aber in offenen Formen setzt Birgit Schwaner (*1960 in Frankenberg/Hessen) eine »Krake in Flattersatz«, erfindet einen »Lückenreim« und beschäftigt sich mit den »Tücken der Wahrnehmung«.
An den lautlichen und visuellen Wortqualitäten orientieren sich die poetischen Texte und Bilder von Christian Katt (*1960 in Wien), der in seinen von Binnenpunkten gezeichneten Gebilden Wörter aufbricht und deren Bedeutungen verschiebt.
Ganz anders Udo Kawasser (*1965 in Hard), der seine bilder- und empfindungsreichen Gedichte zwischen Wien und Istanbul von einer interkulturellen Liebesbeziehung sprechen lässt.
Vom Unterwegssein handeln auch die meisten Gedichte bei Robert Streibel (*1959 in Krems), die den Orten ihre flüchtige Präsenz ablauschen oder in die Tiefe der Zeit vorstoßen – etwa in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Shoah.
In die Tiefe der Nacht führen die Kurzformen, Mischungen, Loops von Augusta Laar (*1955 in Niederbayern) – angereichert mit Verweisen auf Pop- und Clubkultur mixt sich die Dichterin variantenreich auch durch ihr eigenes Werk.